Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen


Unwetter mit Starkregen, Sturmschäden an Stromleitungen – eine Notsituation ohne Strom, Wasser oder Heizung kann jeden von uns treffen. In so einer Situation kommt die Hilfe nicht sofort zu Ihnen, da häufig auch Institutionen wie Krankenhäuser oder Altenheime zuerst versorgt werden müssen. Deshalb ist es wichtig, vorbereitet zu sein! 

 

Ein sinnvoller erster Schritt ist es, sich frühzeitig Gedanken über den eigenen Notfallplan zu machen, denn wenn es erst eine Notsituation gibt, erreicht man in der Regel nicht mehr viel. 

 

Wir als Feuerwehr Spaichingen wollen Ihnen deshalb die Ratgeber des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) an die Hand legen. Diese Broschüre gibt Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie bestmöglich auf den Ernstfall vorbereiten können. Nehmen Sie sich die Zeit – Vorsorge ist der beste Schutz! 

 

Im Nachfolgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung von uns. 

 

Ihr 10-Tage-Notvorrat – Empfehlungen zur Eigenvorsorge 

Eine gute Notfallvorsorge stellt sicher, dass Sie auch bei Versorgungsengpässen ausreichend mit Lebensmitteln und Getränken ausgestattet sind. Die folgende Übersicht hilft Ihnen bei der Planung Ihres individuellen Vorrats. 

 

Getränke (10-Tage-Vorrat) 

  • 20 Liter pro Person (2 Liter pro Tag) 
    • Mindestbedarf: 1,5 Liter Trinkwasser pro Tag 
    • Zusätzlich 0,5 Liter für die Zubereitung von Lebensmitteln (z. B. Nudeln, Reis, Kartoffeln) 

Lebensmittel (10-Tage-Vorrat) 

  • Getreide & Getreideprodukte (Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis): 3,5 kg 
  • Gemüse & Hülsenfrüchte: 4,0 kg 
    • In Dosen oder Gläsern bereits verzehrfertig 
    • Getrocknete Produkte benötigen zusätzlich Wasser 
  • Obst & Nüsse: 2,5 kg 
    • Lagerfähiges Frischobst oder Obstkonserven bevorraten 
  • Milch & Milchprodukte: 2,6 kg 
  • Fisch, Fleisch, Eier oder Volleipulver: 1,5 kg 
    • Frische Eier sind nur begrenzt haltbar, Volleipulver mehrere Jahre 
  • Fette & Öle: 0,357 kg 
  • Sonstige Vorräte nach Bedarf: 
    • Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Schokolade 
    • Jodsalz, Fertiggerichte (z. B. Ravioli, Tortellini, Fertigsuppen) 
    • Kartoffeltrockenprodukte (z. B. Kartoffelbrei), Mehl, Instantbrühe 
    • Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen 

Tipp: Achten Sie auf Ihre individuellen Bedürfnisse, Lagerungsmöglichkeiten und Haltbarkeitsdaten. 

 

Neben einem gut geplanten Lebensmittel- und Getränkevorrat ist auch die Hygiene entscheidend, um gesund zu bleiben und sich in einer Notsituation gut zu versorgen. Achten Sie auf folgende Punkte: 

 

  • Hygiene-Vorrat: Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Feuchttücher, Toilettenpapier und Händedesinfektionsmittel bereithalten. 
  • Alternative Lösungen bei Wasserknappheit: Campingtoilette mit Ersatzflüssigkeit nutzen, Haushaltspapier statt feuchtem Wischen verwenden. 
  • Abfallentsorgung: Müllbeutel bevorraten, um Abfälle schnell und hygienisch zu entsorgen. 

Eine gut ausgestattete und richtig gelagerte Hausapotheke kann im Notfall entscheidend sein. Achten Sie darauf, Medikamente und Verbandsmaterial griffbereit, aber sicher aufzubewahren. 

 

Sichere Aufbewahrung: Hausapotheke in einem abschließbaren Schrank oder hoch aufgehängt lagern – außerhalb der Reichweite von Kindern. 

  • Optimaler Standort: Ein trockener, wenig beheizter Raum – das Badezimmer ist ungeeignet! 
  • Praktische Organisation: Ein Schrank mit frei zugänglichem Verbandsfach und abschließbarem Medikamentenfach ist ideal. 
  • Wichtige Medikamente: Persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente sowie Mittel gegen Erkältung, Schmerzen, Fieber, Durchfall, Übelkeit und Insektenstiche. 
  • Unverzichtbare Ausstattung: Fieberthermometer, Splitterpinzette, Haut- und Wunddesinfektionsmittel sowie Verbandsmaterial gemäß DIN 13164 (Autoverbandskasten). 

Eine gut organisierte Dokumentenmappe sorgt dafür, dass wichtige Unterlagen im Notfall schnell zur Hand sind. Bewahren Sie Ihre wichtigsten Dokumente sicher auf und stellen Sie sicher, dass sie im Ernstfall zugänglich sind. 

 

  • Wichtige Urkunden: Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch. 
  • Finanzielle Dokumente: Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen, Renten- und Einkommensbescheinigungen. 
  • Qualifikationen & Verträge: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse), Verträge (z. B. Mietverträge, Leasingverträge). 
  • Rechtliche Dokumente: Testament, Patientenverfügung, Vollmachten, Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Fahrzeugpapiere. 
  • Weitere wichtige Unterlagen: Grundbuchauszüge, Zahlungsbelege für Versicherungen, Mitgliedsbücher, Rechnungen und Impfpass. 

 

Detaillierte Checklisten finden Sie in der Broschüre des BBK

Diese Empfehlungen sind keine verpflichtenden Vorgaben, sondern dienen lediglich als Orientierungshilfe. Notfallvorsorge ist eine sehr individuelle Angelegenheit, bei der persönliche Bedürfnisse eine große Rolle spielen. Lebensmittelunverträglichkeiten, Vorlieben, Abneigungen oder auch die verfügbaren Lagerungsmöglichkeiten sollten bei der Bevorratung berücksichtigt werden – daher muss jeder selbst entscheiden, welche Vorräte am besten geeignet sind. Wichtig ist: Auch ein Grundvorrat an Lebensmitteln und Getränken für mindestens drei Tage ist besser als gar keiner und hilft, kurze Versorgungsengpässe zu überbrücken. Wer sich umfassender absichern möchte, kann den Vorrat auf eine Woche oder sogar zehn Tage ausweiten. 

 

Weitere Tipps und Informationen für Gefahrensituationen finden Sie zum einen auf der Seite vom bbk.bund.de, dort können Sie den Ratgeber herunterladen oder kostenfrei bestellen. Außerdem finden Sie auch Tipps auf unseren Social-Media-Kanälen (Instagram: @ffspaichingen und Facebook: Feuerwehr Spaichingen) und auf unserer Homepage: ffw-spaichingen.de